Was vor wenigen Jahren noch unmöglich war, ist heute dank modernster Technik bereits zur Selbstverständlichkeit geworden. Die Piloten der ÖAMTC-Flugrettung können mittlerweile flächendeckend über ganz Österreich bei nächtlichen Notfällen fliegen und bei Dunkelheit am Notfallort landen. Möglich macht dies der Einsatz von sogenannten NVG (Nachtsichtbrillen).
NVG arbeiten im nahen Infrarotbereich, d.h. vorhandenes Licht wird mit der Nachtsichtbrille für das menschliche Auge sichtbar gemacht. Das dargestellte Bild ist schwarz-weiß und ermöglicht das Erkennen von Geländeformen, Hindernissen, Wolkenformationen und eine Beurteilung des Landeplatzes. Zur Veranschaulichung kann man einen guten Vergleich ziehen, mit dem bloßen Auge sieht man ca. 2.000 Sterne am Nachthimmel, mit den NVG 8.000.
Nachtflüge unter Verwendung von NVG unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht vom Fliegen am Tag.
Das betrifft nicht nur die Flugvorbereitung, sondern auch das Wetterbriefing und die Tatsache, dass unser Körper während der Nacht anders „tickt“. Zudem ist das Blickfeld mit den NVG eingeschränkter als ohne und es ermöglicht nur ein zweidimensionales Sehen. Dies wiederum stellt eine besondere Herausforderung für unser Gehirn dar, es rechnet die Verhältnisse in bekannte Größen um (z.B. Baum, Auto, Haus usw.).
Das Um und Auf bei Nachtflügen ist die Ausbildung. Intensive Theorie und umfassendes praktisches Training sind Grundvoraussetzung dafür, dass sich unsere Crews in der Nacht wirklich sicher fühlen.
Einsätze bei Dunkelheit sind mittlerweile Standart für die ÖAMTC Flugrettung.